Hessenalbus

Aus MGM Münzlexikon
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Hessenalbus von 1640 mit Wertangabe 3Z / ST : EINN / R : THALL : / WERTH (32 Sück sind einen Reichstaler wert) auf der Rückseite. Auf der Vorderseite steht die Wertzahl I (Albus) zwischen den beiden Schröterhörnern der hessischen Helmzier

1510 bis 1538 geprägter erster hessischer Groschen, als dessen Vorbild der Mainzer Raderalbus (→ Albus ) diente, Vs. Kreuz mit den vier Schilden von Mainz, Trier, Köln und der Pfalz, Rs. heilige Elisabeth. Die Prägung dieser H. erfolgte entsprechend dem Münzvertrag zwischen Mainz und Pfalz, dem 1502 auch die Kurfürsten von Köln und Trier beitraten. Seit 1575 prägte Hessen eigenständige Münzen mit Wappen auf der einen und Helm auf der anderen Seite und der Umschrift ALBS NOVUS HASSIAE (lat., Neuer Albus von Hessen), Feingewicht 0,83 g bei 1,84 g Rauhgewicht. Das Gepräge zeigt seit 1592 meist den hessischen Löwen bzw. das Monogramm der Landgrafen auf der einen, den Helm auf der anderen Seite. Nach der → Kipper- und Wipperzeit wurden die H. zu 1⁄32 Taler tarifiert. Mit Beginn des 18. Jh. wurden sie noch geringhaltiger und ihre Prägung dann Anfang des 19. Jh. eingestellt. Seit Mitte des 18. Jh. sind mehr 8-, 4- und 2-Albus-Stücke geprägt worden, die jedoch weitgehend von den → Gutengroschen, den einfachen zu 1⁄24 Taler und den doppelten zu 1⁄12 Taler, verdrängt worden sind. Erst 1761 erhielten die H. auch die Aufschrift HESSENALBUS und galten so bis 1778 neun Pfennig. Zur wichtigsten hessischen Scheidemünze des 16. und 17. Jh. entwickelte sich der Drittelalbus im Wert zu vier Heller.