Hammerprägung

Aus MGM Münzlexikon

Auch freie Prägung: Münztechnik vor Einführung der maschinellen Prägung (→ Walzenprägewerk, → Spindelwerk ), bei der der Unterstempel (→ Münzstempel ) in einem massiven Stock eingesetzt wurde (Bezeichnung „Stock“ deshalb auch für den Unterstempel selbst gebräuchlich). Nach Auflegen der Münzplatte erfolgte das Aufsetzen des Oberstempels (Eisen genannt), der frei mit einer Hand gehalten wurde („Prägen mit der Faust“). Geprägt wurde durch einen oder mehrere Hammerschläge auf den Oberstempel. Dabei traten häufig → Verprägungen auf. Bei größeren Münzen war es erforderlich, einen zweiten Münzarbeiter als Zuschläger einzusetzen. Taler-Münzen mußten mit mehreren Schlägen abschnittsweise geprägt werden, wozu eine große handwerkliche Geschicklichkeit erforderlich war. Die damit verbundenen Schwierigkeiten führten ab Mitte des 16. Jh. zur Anwendung von Prägemaschinen. Für kleine Münzen wurde die H. in einigen Münzstätten bis in das 19. Jh. beibehalten.