Görlitzer Schekel

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Geprägter Görlitzer Schekel des 18. Jahrhunderts

Bezeichnung für ab dem 16. Jh. entstandene und bis in die neuere Zeit fortgeführte geprägte oder gegossene Nachahmungen der jüdischen Silberschekel (→ Schekel ) der Antike, meist aus geringhaltiger Legierung oder Zinn. Der auf der Vs. dargestellte Kelch ist in ein Räuchergefäß, die Blüte des Aaronstabs in einen Lorbeerzweig verwandelt, die Umschrift zeigt moderne hebräische Quadratschrift. Das Motiv für die Nachahmung ist religiösen Ursprungs. Die G. S. wurden in Görlitz in der Umgebung der dort 1481 bis 1489 errichteten Nachbildung des Heiligen Grabs von Jerusalem vertrieben. Man sah in ihnen die 30 Silberlinge des Judaslohns.