Guß

Aus MGM Münzlexikon

Durch Ausgießen vorbereiteter Formen mit flüssigem Metall entstandenes positives Abbild der negativen Formkonturen. Seit der Antike wurde dieses Verfahren bei Barren und Münzen, z. B. dem italischen → Aes grave, großen, schweren Münzen von Olbia, einigen Kelten-Münzen, aber auch neuzeitlichen Münzen aus Marokko und Ostasien angewendet. (→ gegossene Münze). Seit dem 15. Jh. werden auch Medaillen im G.-Verfahren gefertigt (→ Gußmedaille ). Charakteristisch für alle G.-Erzeugnisse ist eine mehr oder weniger (bei Schleuder-G.) poröse und unebene Oberfläche, die von den Graveuren durch Nacharbeit geglättet wird. G. war auch das gebräuchlichste Verfahren bei früheren Münzfälschungen, während heute die Prägetechnik überwiegt.