Gresham-Kopernikanisches Gesetz

Aus MGM Münzlexikon
Version vom 30. Juli 2021, 17:31 Uhr von Maintenance script (Diskussion | Beiträge) (Imported from text file)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Von Thomas Gresham (1519 –1579) und Nikolaus Kopernikus (1473 –1543) formuliertes und nach ihnen benanntes Gesetz, nach dem sich der Prozeß der → Münzverschlechterung vollzog – „Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld“. Wirkungsweise des Gesetzes: Wird unter den Bedingungen der Münzgeldwirtschaft in einem Zirkulationsgebiet (Hoheitsbereich eines oder mehrerer → Münzherren) geringhaltige Münze ausgegeben, so wird sie zunächst von der Bevölkerung für ebenso guthaltig angenommen, wie die bereits umlaufende bessere Münze. Bevor der Wertunterschied allgemein bekannt wird, nutzen betrügerische Aufkäufer die Gelegenheit und kaufen die gute Münze gegen schlechte auf, um sie einzuschmelzen und das Edelmetall mit hohem Gewinn an eine Münzstätte oder einen Goldschmied zu verkaufen. Die schlechte Münze dringt auch über Landesgrenzen in benachbarte Zirkulationsgebiete ein, wo sich der gleiche Vorgang vollzieht. Ausgelöst wird der Ablauf nach dem G. durch betrügerische Münzherren oder durch → Heckenmünzen. Er wird begünstigt, wenn ein zersplittertes Münzwesen vorliegt.