Gelochte Münze

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Münze, deren Lochung im Unterschied zu einer → Lochmünze erst nachträglich erfolgt ist. Bis heute hat sich der Brauch erhalten, Münzen sowie Medaillen in Randnähe zu durchbohren, um sie mittels Kette o. ä. als Schmuck oder Talisman tragen zu können. Der Wert solcher Stücke ist grundsätzlich gemindert, selbst dann, wenn das Loch wieder beseitigt worden ist (→ Gestopftes Loch). – Gelegentlich wurden als Fälschungen erkannte Münzen durch offizielle Lochung vom weiteren Umlauf ausgeschlossen. In wenigen Fällen existieren von bestimmten Münzen ungelochte und nachträglich gelochte Exemplare, z. B. → Holey Dollar (Notgeld); norwegische 10-, 25- und 50-Öre-Münzen der Jahre 1920 bis 1923, die nach Auflösung der → Skandinavischen Münzunion (1924) zu einem großen Teil eingezogen, mit einem Zentralloch versehen und wieder ausgegeben wurden. Sehr häufig wurden auch Notgeldmünzen und Marken gelocht, um sie zu entwerten.