Gefangenenlagergeld

Aus MGM Münzlexikon
Gefangenenlagergeld.png
Gefangenenlagergeld des Offizier-Gefangenenlagers Wülzburg (Erster Weltkrieg) zu 500 Pfennig o. J.

Für den Umlauf in Gefangenenlagern bestimmte Geldzeichen aus Metall oder Papier, mit denen einerseits der kleine Warenverkehr aufrechterhalten wurde, anderseits ein gewisser Arbeitsanreiz gegeben war. G., das im allgemeinen Geldverkehr nicht verwendet werden konnte, sollte zudem Fluchtversuche erschweren. Erstes G. gab es bereits im Burenkrieg (1899 –1902). Größeren Umfang nahm die Ausgabe von G. an, als im Ersten Weltkrieg die kriegführenden Staaten zahlreiche Gefangenenlager errichteten. Die Metallausgaben waren aus Zink, Eisen oder Aluminium, wobei man Unterschiede zwischen allgemeinen Gefangenenlagern und Offizierslagern machte. Vereinzelt wurde auch von den Gefangenen selbst G. hergestellt und ausgegeben. Im Zweiten Weltkrieg gab es in den Gefangenenlagern ebenfalls Ersatzgeld. Eine besondere Form des G. war das in den Konzentrationslagern und dem Getto Litzmannstadt umlaufende Geld.