Fehlprägung

Aus MGM Münzlexikon
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Versetzte Doppelprägung am Beispiel eines preußischen 3-Pfennig-Stücks von 1856

Verprägung: nach dem Prägevorgang von dem normierten Erscheinungsbild abweichende Münze, die eigentlich die Münzstätte nicht verlassen dürfte. Für F. gibt es verschiedenen Ursachen, z. B.:
– Prägung auf einer falschen Ronde,
– Prägung auf einer fehlerhaften Ronde,
– Prägung mit nicht zusammengehörenden Stempeln (→ Zwittermünze ),
– dezentrierte Prägung, weil die Ronde nicht korrekt zugeführt wurde, inkuse Prägung mit einer am Stempel hängengebliebenen Münze,
– verändertes Münzbild durch Stempelverschmutzungen oder -brüche,
– Stempeldrehungen durch falsch eingesetzte oder gelockerte Stempel.
Im weiteren Sinn zählen auch Münzen zu den Fehlprägungen, bei denen sich fehlerhafte Inschriften (z. B. VERRINSTHALER oder FREIDRICH) oder unkorrekte Darstellungen in den Münzbildern befinden. Spektakuläres Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist das italienische 1000-Lire-Stück von 1997 mit falschen europäischen Grenzen im Münzbild. Fehlprägungen sind ein beliebtes Sammelgebiet, das sich vor allem durch die zahlreichen Fehlprägungen bei der Erstausstattung der Euro-Münzen im „Aufwind“ befindet.