Fanam

Aus MGM Münzlexikon
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Britisch-Ostindische Kompanie, Präsidentschaft Madras, 1 Fanam nach 1688, zweimal der Buchstabe C (für Carolus II.), Rückseite Gott Wischnu

Alte südindische Münzeinheit. Der Gold-F. wurde wahrscheinlich schon im 9. Jh., auf Ceylon (heute Republik Sri Lanka) seit dem 14. Jh. geprägt und fand vor allem im 16. Jh. weite Verbreitung. Der an der Malabarküste geprägte Kaliyagaráman-F. und der danach geprägte Viraraya-F. breiteten sich über ganz Südindien aus. Ihr Gewicht lag zwischen 0,3 und 0,4 g und war vom Gewicht des Manjada-Samens (Molukkabohne) abgeleitet. Die F. des 16. Jh. waren auf Vs. und Rs. mit Punkten und Kurvenlinien versehen und vielfach rohe Nachprägungen. Unter der niederländischen Kolonialherrschaft auf Ceylon (1658 –1796) war der Fanam eine Rechnungsmünze zu 4 Stuiver, die 1874 von der britischen Verwaltung abgeschafft wurde; im Süden Vorderindiens wurde der F. zur Hauptmünze in Silber. 1791 wurde in Madras die Rupie mit 12 F. festgelegt, 48 F. galten 1 Pagoda (Goldmünze). Silber-F. wurden von der Britisch-Ostindischen Kompanie in der Präsidentschaft Madras ab 1688 geschlagen. Vs. DoppelC (für König Karl II. [Carolus]), Rs. Gott Wischnu. 1807/08 wurden dann auch 5- und 2-F.-Stücke in Silber ausgeprägt, die die Wertangabe in vier Sprachen aufweisen: Englisch, Persisch, Tamil und Telugu.