Dobra

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Ferdinand (Fernando) I. von Portugal (1367 – 1383), Dobra Gentil zu 810 Dinheiros, Münzstätte Lissabon

1. Portugiesische Goldmünze, erstmals unter Peter (Pedro) I. (1357 bis 1367) geprägt. Mit der D. wurde ein französischer Écu d’or König Johanns des Guten (Jean le Bon, 1350 –1364) nachgeahmt. Unter Ferdinand (Fernando) I. (1367–1383) entstand eine Dobra (Dobra péterra) zu 1080 Dinheiros in Nachahmung des französischen Franc à pied Karls (Charles) V. (1364 –1380). Neben dieser Dobra prägte man die Dobra Gentil zu 810 Dinheiros bzw. eine kleinere Dobra Gentil zu 630 Dinheiros mit den fünf Wappenschilden auf der Rs., umgeben von acht kleinen Burgen im Doppelkreis, Vs. stehender König.
2. Schwere portugiesisch-brasilianische Goldmünze (rund 28,5 g) des 18./19. Jh., 1 Dobra = 2 Peça = 8 Escudos = 12 800 Reis. In den britischen Kolonien Westindiens und Nordamerikas hieß die halbe Dobra zu 4 Escudos nach dem auf der Vs. vorhandenen Kopfbild von König Johann (João) V. (1706 –1750) in der Umgangssprache einfach „Joe“. Da Dobra die generelle Bezeichnung für ein Doppelstück ist, wird in der numismatischen Literatur auch von einer Dobra zu 2 Escudos, einer zu 4 Escudos (= Peça) und einer Dobra zu 8 Escudos geschrieben. Mit den Stempeln von 1731 existieren sogar Probemünzen als Dobra zu 24 Escudos (229,1 g) und zu 16 Escudos.
3. Seit September 1977 Währungseinheiteinheit des afrikanischen Inselstaats São Tomé e Principe, 1 Dobra = 100 Cêntimos. Die Dobra löste den portugiesischen Kolonialescudo ab.

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Ferdinand (Fernando) I. von Portugal (1367 – 1383), Dobra péterra zu 1080 Dinheiros, Münzstätte Lissabon