Cellini

Aus MGM Münzlexikon

Cellini, Benvenuto (1500 –1571): italienischer Goldschmied, Medailleur und Bildhauer, arbeitete 1529 bis 1540 als Münzstempelschneider und Medailleur hauptsächlich für die päpstliche Münze in Rom, begab sich 1540 an den Hof Franz (François) I. von Frankreich und ließ sich 1545 in seiner Geburtsstadt Florenz nieder, wo er eine große Werkstatt unterhielt. C. schuf neben Stempeln für Münzen der Päpste Clemens VII. und Paul III. sowie der Republik Florenz unter Alexander Medici Porträtmedaillen, von denen jedoch nur fünf Stück überliefert sind: Clemens VII. (1534, zwei Varianten), Franz (François) I. von Frankreich (1537), Kardinal Pietro Bembo (1539/40, Gußmedaille), Herkules (Ercole) II. d’Este (1540). Diese Medaillen wurden (soweit nicht gegossen) mit einer Spindelpresse („Schraube“) geprägt, deren technische Vorteile C. als einer der ersten nutzte. Ganz wenige Medaillen sind signiert: BENVENV. F. C., der ein an Abenteuern reiches Leben führte, schrieb mit 58 Jahren eine Autobiografie, die Goethe 1803 in deutscher Übersetzung herausgab.