Blaffert

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Blaffert.png
Mecklenburgischer Blaffert o. J. (spätes 15. Jahrhundert) mit dem Stierkopf als Wappen der mecklenburgischen Herzöge

Auch Blaphard: kleine, meist mit Strahlenkranz versehene Münze des norddeutschen Raums vom Hohlpfennig-Typ, jedoch breiter (daher der Name). Der Name Blaffert leitet sich wahrscheinlich von niederländisch blaf (= breit) und niederdeutsch blaff (= schlicht) ab. Der Blaffert im Wert von 2 Pfennigen wurde nach 1365 in Lübeck, mit doppelköpfigem Adler im Strahlenkranz, geprägt. Im 15. Jh. schlugen Hamburg, Lüneburg, Wismar und andere norddeutsche Städte und Länder, beispielsweise Mecklenburg und Schleswig-Holstein) ebenfalls den B. mit ihrem Wappen. Dänemark brachte unter Königin Margarethe (1387–1412) in Flensburg als Blaffert bezeichnete Prägungen aus. Auch die kupfernen 2-Pfennig-Stücke, die Christian IV. (1588 –1648) 1602 prägen ließ, zählen in den Münzakten zu den Blafferten. Anfänglich entsprach der Lübecker Blaffert von 0,88 g einem Wert von 2 Pfennigen; um 1400 wog er 0,37 bis 0,55 g und war 13- bis 14lötig 1 Pfennig wert. Bei einem Durchmesser von 20 bis 21 mm waren die Blafferte des 15. Jh. aus der sechslötigen → Mark 0,5 bis 0,6 g schwer. Vgl. Plappert