Besonderes Stück 9

Aus MGM Münzlexikon
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MAURETANIEN. Königreich. Iuba II., 25 v.Chr.-23 n.Chr. Denar um 11 n.Chr. Kopf mit Diadem n.r., Umschrift. Rs.: Stern über Halbmond, Umschrift. 2.69 g. SNG Kop. 567. Minimal dezentriert, leichte Prägeschwäche, fast vorzüglich

345,-


Iuba II. (um 50 v.Chr.-23 n.Chr.) wurde als Sohn des - von Caius Iulius Caesar 46 v. Chr. in der Schlacht von Thapsus in Tunesien besiegten - Iuba I. von Numidien geboren und nach der Nieder­lage des Vaters, in deren Folge Numidien eine römische Provinz wurde, in Rom erzogen. Von Augustus erhielt Iuba II. das römische Bürgerrecht und wurde 25 v. Chr. als Klientelkönig in die Herrschaft über Mauretanien eingesetzt. Seine Bindung an das iulisch-claudische Kaiserhaus wird auch durch auch seine Ehe mit Kleopatra Selene, Tochter der berühmten Kleopatra VII. von Ägypten und des Marcus Antonius, die nach Octavians Sieg 30 v. Chr. über ihre Eltern im Haus seiner Schwester Octavia großgezogen worden war, betont. In seinem Königreich Mauretanien förderten Iuba II. und Kleopatra Selene die griechisch-hellenistische Kultur u.a. auch durch Städtegründungen wie Caesarea aus dem alten Iol. Als eine Form der Herrschaftslegitimation unterstrich Iuba II. in seiner Münzprägung seine römischen und hellenistisch-ägyptischen Bindungen, aber auch seine afrikanischen Wurzeln. Seine Münzen zeigen ihn etwa mit Stirnbinde, einer Darstellung, mit der er mit numidischen und mauretanischen Bräuchen bricht und an hellenistische Traditionen anknüpft. Der sechsstrahlige Stern über einer Mondsichel etwa findet ein Vorbild in den Prägungen des mauretanischen Königs Bocchus II. (um 88 -33 v.Chr.), bezieht sich jedoch in Kombination mit der griechischen Legende BACILICCA KLEOPATRA auf seine Gemahlin Kleopatra Selene und betont so seine hellenistisch-ägyptischen Verbindungen. Auch andere Münztypen z.B. mit Isis-Krone, Adler oder dem Kopf von Kleopatra Selene beziehen sich auf ihre ptolemäische Abstammung. Aber auch sein Klientelkönigtum unterstrich Iuba II. mittels der Münzprägung: die Umschrift war in Latein gehalten (REX IVBA) und das Münzbild hatte oftmals römische Münzen, z.B. das Sternzeichen des Augustus, das capricornus, zum Vorbild. Auf seine afrikanischen Wurzeln lassen u.a. Darstellungen der Africa mit Elefantenskalp, Nashorn oder Löwe schließen.