Besonderes Stück 6
In den Machtkämpfen nach dem Tode des Ostgotenkönigs Theoderich 526 gelang dem oströmischen Kaiser Iustinianus I. die Eroberung Süditaliens bis einschließlich Roms. Nach seiner Machtübernahme konnte der neue rex Totila 543 Süditalien und 546 Rom in einem Versuch der Wiedererrichtung des ostgotischen Königtums kurzzeitig zurückerobern. Nach einer schnellen Rückeroberung Roms durch Iustinians Truppen fiel es 550 schließlich wieder an Totila. In diesem Zusammenhang wurde die römische, neben Ticinum nun Totilas zweite, Münzstätte wiedereröffnet und dort Tremisses (AV), Halb- und Viertelsiliquae (AR) und in AE 10-Nummi-Stücke und Minimi geprägt. Während die Kupfermünzen aus Ticinum die Felix-Ticinum-Büste oder das Brustbild des oströmischen Kaisers Anastasius I. sowie Monogramme und Königsname und -titel auf dem Revers zieren, übernahm Totila für die römischen Prägungen das oströmische Frontalporträt, nun aber seiner selbst, und für den Revers den byzantinischen Löwentyp (vgl. DOC 573-581).