Besonderes Stück 27

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REGENSBURG. Reichsmünzstätte. Konrad III., 1138-1152. Dünnpfennig (um 1130-1140). Gekrönter bärtiger Kopf von vorn in Perlkreis. Rs.: Soldat schreitend n.r. mit Schild und Fahne. Slg. Bonh. -; Emmerig 64. Sehr schön

Seit der Münzreform Karls des Großen war der Pfennig (Denar) bis zum 12. Jahrhundert in Europa - abgesehen von vereinzelt vorkommenden Bruchteilen - das einzige Nominal. Diese Zeit wird ‘Pfennigperiode’ genannt (im Gegensatz zur später folgenden ‘Groschenperiode’), wobei man noch eine Binnengliederung in ‘Zeit des Fernhandelsdenars’ und ‘Zeit des regionalen Pfennigs’ vornimmt. Als im 13. Jahrhundert Groschen und Goldmünzen und im 15. Jahrhundert Taler aufkamen, wurde der Pfennig allmählich zum Teilwert der größeren Stücke, dessen Silberanteil immer mehr verringert wurde, bis er ab dem Ende des 18. Jahrhunderts nur noch in Kupfer ausgeprägt wurde. Die Könige der Salier- und Stauferzeit besaßen keine festen Residenzen, sondern bedienten sich als ‘Reisekönige’ der Resourcen und logistischen Strukturen ihrer Pfalzen und der wichtigen Städte im ganzen Reich. Regensburg diente seit dem 9. Jahrhundert vereinzelt als Münzstätte der Könige, überwiegend prägten hier jedoch die Herzöge von Bayern. Als im Jahre 1002 der bayerische Herzog Heinrich IV. zum deutschen König Heinrich II. gewählt wurde, setzte die königliche Münzprägung in Regensburg wieder ein. Zu der anfangs rein königlichen Prägung traten ab 1018 gleichzeitige herzogliche Denare hinzu. Bis zum Ende der mittelalterlichen Regensburger Münzprägung teilten sich zwei Münzherren die Münzstätte. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts ging der herzogliche Anteil an der Münzprägung auf den Regensburger Bischof über, zu Beginn des 12. Jahrhunderts konnte Herzog Welf II. den Anteil des Reiches und damit wieder eine Be­teiligung an der Regensburger Münzstätte für das Herzogtum erwerben. Im 12. Jahrhundert gab es dann nur noch gelegentliche königliche Prägungen in Regensburg, vor allem, wenn die Könige auf den Reichs­ver­samm­lungen erschienen.