Besonderes Stück 26
![]() |
![]() |
Die ‘Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft’ wurde am 30. Oktober 1920 auf Initiative der in Berlin ansässigen ‘Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’ von fünf deutschen Akademien der Wissenschaften gegründet und unterstand dem Reichsinnenministerium. Das Hauptziel der Gemeinschaft war anfänglich die Abwehr einer drohenden Gefahr des Zusammenbruchs der wissenschaftlichen Forschung in Deutschland im Angesicht der chaotischen Unruhen im Lande infolge des verlorenen Weltkriegs und der Revolution. Ihre Nachfolgeorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Die Notgemeinschaft initiierte zahlreiche Forschungsvorhaben, wovon das größte die Fahrt des Forschungsschiffes ‘Meteor’ war. Diese Expedition dauerte vom April 1925 bis Juni 1927 und diente der Vermessung des Atlantischen Ozeans. Die Gesamtfahrtstrecke betrug 67.500 Seemeilen, der dreifache Erdumfang. Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Fahrt war immens. Es konnten zahlreiche neue Erkenntnisse zur Ozeanographie, Chemie, Geologie, Mineralogie und Planktonforschung erbracht werden Die Brustdekoration wurde von Architekt Carl Sattler (1877-1966), dem Direktor der Staatlichen Kunstgewerbeschule in München, entworfen, die Modelle von Friedrich Schmidt, Professor an der gleichen Schule, geschaffen. Die Medaille wurde im Bayerischen Hauptmünzamt geprägt, das gesamte Stück dann bei der Firma Gebr. Hemmerle, ebenfalls in München, hergestellt. Verliehen wurde die Medaille an die Teilnehmer der Fahrt, weitere mit den Vorbereitungen betrauten Personen (darunter zählen sowohl Wissenschaftler als auch Werftarbeiter) sowie die mit der Auswertung beschäftigten Wissenschaftler. Die ersten Medaillen wurden bereits während der Fahrt, im Mai 1927 im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa, ausgegeben. Es waren 139 Personen an der Fahrt beteiligt; die Zahl der namentlich bekannten Empfänger der Medaille beträgt 153. Insgesamt sollen etwa 220 Exemplare verliehen worden sein.