Besonderes Stück 25
1931 wurden die Olympischen Winter- und Sommerspiele für 1936 nach Deutschland vergeben. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, machten sich innerhalb der Olympischen Gemeinschaft Zweifel breit, ob das Dritte Reich noch geeignet wäre, die völkerverbindende Veranstaltung durchzuführen. Trotzdem konnte man sich nicht zu einer Verlegung der Spiele durchringen. Bis heute ist es schwierig, die Olympischen Spiele von 1936 unvoreingenommen zu betrachten und ein ausgewogenes Urteil zu fällen. Allzu sehr drängt die politische Dimension der Spiele in den Vordergrund, allzu groß ist die Neigung, diese vor allem als Ausdruck und Mittel nationalsozialistischer Ideologie und Propaganda zu verstehen. Trotz ihrer politischen Dimension werden diese Spiele heute als die ‘Geburtsstunde der modernen Olympischen Spiele’ bezeichnet. Zum ersten Mal setzte ein Staat seine gesamten Ressourcen für die Durchführung der Spiele ein. Für die große Mehrzahl der Teilnehmer, Besucher und Beobachter war das Ergebnis überwältigend. Die Großzügigkeit der Planungen, die sorgfältige Inszenierung der Spiele, die aufwändigen Begleitveranstaltungen, nicht zuletzt die perfekte Organisation fanden hohe Anerkennung. Im gesamten Reich stand das Jahr 1936 (und auch das Jahr davor) im Zeichen der Olympischen Spiele, die Vorbereitungen erforderten hohen Aufwand, überall - und gerade in Berlin - wurden diese Spiele freudig erwartet. Und so wurden auch die ansonsten unbedeutend gebliebenen Sportwettkämpfe des RSV Berlin unter dieses Motto und die Olympischen Ringe gestellt.