Besonderes Stück 21
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Die ‘Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’ wurde auf Initiative des Theologen Adolf Harnack (1851-1930) am 11. Januar 1911 in Berlin unter dem Protektorat des Kaisers Wilhelm II. gegründet. Hauptziel der Gesellschaft war es, durch Errichtung vorwiegend naturwissenschaftlicher Einrichtungen (‘Kaiser-Wilhelm-Institute’) hervorragenden Gelehrten Gelegenheit zur Forschung ohne gleichzeitige Verpflichtung zum Unterricht an der Universität zu geben. Ihre Nachfolgeorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ‘Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften’. Das Mitgliedsabzeichen in der 1. Form zeigte das Brustbild des Kaisers Wilhelm II. nach links und auf der Rückseite sein bekröntes Monogramm. Dies war in der Weimarer Republik natürlich nicht mehr zeitgemäß, weshalb man sich für einen neuen Entwurf entschied. Dieser wurde von Carl Sattler (1877-1966), Architekt und Direktor der Staatlichen Kunstgewerbeschule in München, entworfen und bei der Firma Gebr. Hemmerle, ebenfalls in München, hergestellt. Dabei orientierte sich Sattler an dem schon länger bestehenden Siegel der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, das ebenfalls die stehende Minerva zeigte, die aber von einer Umschrift umgeben war. Minerva war die römische Göttin des Verstandes und Schutzpatronin aller Fertigkeiten und Künste, weswegen sie im Laufe der Zeit mit der griechischen Pallas Athene gleichgesetzt wurde.