Besonderes Stück 2

Aus MGM Münzlexikon
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SIZILIEN. Syrakus. Republik, 465-405 v.Chr. Tetradrachme um 460-425 v.Chr. Kopf der Arethusa n.r., umgeben von Del­phinen. Rs.: Quadriga n.r., darüber Nike. 16.60 g. Sear 924; SNG ANS 173; SNG München 1022. Sehr schön

Syrakus ist die vielleicht bekannteste der sizilischen Städte. Von Anfang an prägte die syrakusischen Münzen ein weiblicher Kopf, der heute anerkannt als eine Darstellung der Quellnymphe Arethusa identifiziert wird. Den antiken Sagen nach floh Arethusa vor den Nachstellungen des Flussgottes Alpheios unter dem Meer hindurch zur Insel Ortygia (Syrakus), wo sie als Quelle erschien, vermischt mit den Wassern des ihr folgenden Alpheios. Als Süßwasserquelle ist ihre Bedeutung zur Versorgung der Stadt essentiell. Auch ihre Darstellung auf den Münzen von Beginn an zeugt davon. Die vier Delphine, die die Nymphe auf den Münzen begleiten, sind vielleicht als Zeichen für eine sichere Überfahrt der Schiffe zu interpretieren, denn Syrakus konnte aufgrund seiner beiden Buchten auf zwei bedeutende Häfen zurückgreifen. Ebenso früh fand die Darstellung eines Wagengespanns Eingang auf die Münzen: Gerade die Pferdezucht war in Sizilien von großer Bedeutung; die Szene deutet vermutlich auf einen Sieg des syrakusischen Wagengespanns in einem Agon hin.