Besonderes Stück 18

Aus MGM Münzlexikon
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DANZIG. Unter polnischer Herrschaft. Johann II. Kasimir, 1649-1668. 18 Gröscher 1655. Gekr. Brb. n.r. Rs.: Wappen zwischen zwei Löwen. Dut./Such. 281 var.; Gum. 1909; Neum. 52. Kleine Randunregelmäßigkeiten, sehr schön-vorzüglich

Im Jahre 1454 stellte sich der 1440 gegen die Willkür des Deutschen Ordens gegründete Preußische Bund, dem auch Danzig an­­ge­hör­te, unter polnische Oberhoheit. Nach der Schlacht von Tannenberg 1410 war der Deutsche Orden gezwungen, Kon­tri­butio­­nen an Polen zu zahlen, und um dies auszugleichen, erhob er als Landesherr von den Hansestädten und Ständen zu­sätz­liche Steu­ern. Im Anschluss an den Dreizehnjährigen Krieg verblieb dem Deutschen Orden 1466 im Zweiten Frieden von Thorn nur noch das spätere sogenannte Ostpreußen. Auch Danzig wurde als Teil des Königlichen Preußens dem polnischen Kö­nig unterstellt, be­hielt aber eine weitgehende politische und wirtschaftliche Autonomie, u.a. das sogenannte 'Große Pri­vi­leg' von 1457 mit dem Münz­recht 'auf ewige Zeiten'. Unter König Johann II. Kasimir Wasa (1609-1672), König von Polen 1649-1668, war die Danziger Münze an Gerhard Rogge ver­pachtet. Zum ersten Mal seit Stephan Bathory wurden wieder Schillinge geprägt; aufgrund des schlechten Roh­material­marktes waren die Münzen dieser Periode jedoch stark untergewichtig. Insgesamt wurden unter Johann II. Kasimir in Danzig wieder vermehrt kleinere Nominale geprägt, die unter seinem Bruder und Vorgänger Wladyslaw IV. ignoriert worden waren. So wurden auch erstmals seit Sigismund III. wieder Reichsorte, so wie das vorgestellte Stück hier, geprägt.