Besonderes Stück 16
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Von Nero sind einige der schönsten römischen Münzbilder erhalten. Während er in seinen ersten Regierungsjahren nur Edelmetallprägungen ausgab, wurden ab etwa 62 n. Chr. auch aes-Münzen geprägt. Der vorliegende Sesterz mit seinem ungeheuren Detailreichtum zeigt auf dem Avers den Kopf des Nero mit Lorbeerkranz n. r., umschrieben von der Legende NERO CLAVDIVS CAESAR AVG GERM PM TR P IMP PP. Der Revers zeigt links die stehende Annona mit cornucopiae (Füllhorn) und rechts die sitzende Ceres mit Kornähren und Fackel. Zwischen beiden steht ein Altar mit einem modius (Getreidescheffel), im Hintergrund ist ein Schiffsheck erkennbar. Die Szenerie ist mit ANNONA AVGVSTI CERES überschrieben und reiht das Dargestellte in eine Folge von aes-Prägungen, die die Fürsorge Neros für das römische Volk verdeutlichten. Jedes einzelne Bildelement verkündet dem Populus Romani die gesicherte Versorgung mit Getreide: Annona, die Personifikation der Getreideversorgung, kommt erstmals auf Münzen Neros vor und offeriert hier ihre ganze Fülle. Der Getreidescheffel auf dem Altar verkündet das gesicherte Wohlwollen der Götter, und Ceres, die Göttin des Ackerbaus und der Feldfrüchte, offeriert ihr Korn. Das Schiffsheck im Hintergrund symbolisiert die Versorgung Roms mit Getreideimporten vornehmlich aus Ägypten, aber auch aus den Provinzen Africa und Sicilia. Auch mit anderen Sesterzen dieser Jahre, die ihn etwa beim congiarium (der Beschenkung bedürftiger Bürger) zeigen oder der Darstellung des Hafens von Ostia (die dargestellten Handelsschiffe versorgen Rom mit allen wichtigen Gütern), verkündet Nero den römischen Bürgern deren gesicherte Versorgung.