Besonderes Stück 14
Im 7. Jahrhundert war das unter Constantinus I. eingeführte Nominal des Miliaresion fast verschwunden. Seit Phocas (602-610) wurden die Miliarense in Form von donativa ausgegeben. Diese, heute oft Zeremonialprägungen genannt, waren nicht für den Umlauf gedacht, sondern dienten eben vielmehr als Geschenk, etwa anlässlich eines Thronjubiläums oder einer Siegesfeier, aber auch als Gabe an ausländische Diplomaten oder für besondere Verdienste. Somit korrespondieren sie mit den römischen Medaillons. Ihre Gestaltung unterschied sich von der üblichen Aufmachung der Münzen, zudem hatten sie meist ein anderes Gewicht. Die Zeremonial-Miliarense wurden bis zum Aufstieg der Isaurischen Dynastie mit Leo III. (717-802) geprägt, danach verschwanden sie ganz. Die Vorderseite war zumeist ein Abschlag eines Solidus-Stempels und zeigte den Kaiser, den Revers hingegen zierte ohne jegliche Legende ein Kreuz zwischen zwei Palmen, oft auch auf Stufen oder einem Globus gesetzt. Auch bei diesem Miliaresion zeigt die Vorderseite das Brustbild des Kaisers frontal mit kurzem Bart und Kreuzglobus. Bekannt sind auch Zeremonialprägungen von Constans II. mit langem Bart (ca. 652-654) sowie Halbmiliarense. Die Rückseite zeigt stets das bekannte Stufenkreuz zwischen Palmen.