Barbarische Nachahmungen, Barbarenmünzen

Aus MGM Münzlexikon

Im Unterschied zu der dem Begriff „Barbar“ heute allgemein beigemessenen Bedeutung nicht mit geringschätzigen Vorstellungen verbundene numismatische Bezeichnung für die z. T. sehr unvollkommenen Nachahmungen griechischer und römischer Münzen durch Völker, die außerhalb des griechischen bzw. griechisch-römischen Kulturkreises lebten. Den Kelten dienten hauptsächlich Münzen der ionischen Kolonien Rhode (an der nordöstlichen Küste Spaniens), Massilia (Marseille), Tarent (Süditalien), makedonische oder andere Tetradrachmen und Denare der Römischen Republik als Vorbild; von den Westgoten, Ostgoten, Burgundern, Sueven, Langobarden und Franken (unter den Merowingern) wurden besonders römische Kaisermünzen nachgeahmt. B. N. mit Orts- und Herrschernamen können als eigenständige Prägungen dieser Stämme angesehen werden.