Altun

Aus MGM Münzlexikon
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Osmanisches Reich, Suleiman der Prächtige

(1520 – 1566), Altun 926 AH (= 1520 AD),

Münzstätte Qustantaniya (Konstantinopel)

(türk. altin = Gold): durch Sultan Mohammed II. (1451–1481) nach der Eroberung Konstantinopels eingeführte türkische Goldmünze. Nach Schaendlinger ist das bisher älteste bekannte Exemplar aus dem Jahr 882 AH (= 1477/78 AD), Feingehalt 980⁄1000 bei anfänglichem Rauhgewicht von 3,56 g. Vorbild für die A.-Prägung war der venezianische Zecchino (Dukat), dem der A. anfangs wertgleich war. Da die Ausbringung des A. → al marco erfolgte, sind bei den einzelnen Münzen fast immer Gewichtsdifferenzen festzustellen. Ursprünglich galt 1 A. = 44 → Aqče , doch infolge der Verschlechterung der Aqče stieg der Altun bis zum Ende des 16. Jh. auf 130 Aqče, im späten 18. Jh. sogar auf über 400 Aqče.
Nachdem unter Sultan Ahmed III. (1703 bis 1730) ein leichterer Goldmünzentyp (→ Zer-i Mahbub ) eingeführt worden war, erhielt der A. den neuen Namen → Findiq Altunu (Funduk Altun). In Ägypten und Nordafrika wurde der Altun auch als → Ashrafi oder Sultani bezeichnet.